Eidgenössische Wahlen
«Nicht anzutreten, kann mit Matthias Tischhauser keine Option sein»: Ausserrhoder FDP nominiert ihren Nationalratskandidaten

Am Donnerstagabend haben die FDP-Delegierten Matthias Tischhauser für den Nationalrat und den bisherigen Ständerat Andrea Caroni für die kleine Kammer aufgestellt. Für die Vorlagen vom
18. Juni sagt die Partei dreimal Ja.

Jesko Calderara
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Matthias Tischhauser wurde 2018 in den Kantonsrat gewählt und strebt nun den Sprung nach Bern an.

Matthias Tischhauser wurde 2018 in den Kantonsrat gewählt und strebt nun den Sprung nach Bern an.

Bild: David Scarano

Nun ist es definitiv. Die FDP steigt mit Kantonsrat Matthias Tischhauser ins Rennen um den Ausserrhoder Nationalratssitz. Die Delegierten-versammlung nominierte den 46-jährigen Gaiser Unternehmer am Donnerstagabend in der Mehrzweckhalle Waldstatt einstimmig. «Der Kanton braucht im Nationalrat eine Vertretung, die über Sprach- und Parteigrenzen hinaus nach Lösungen sucht», sagte Tischhauser. Hier sieht der FDP-Kandidat seine Stärken. Zudem habe er Freude an der Tätigkeit in Kommissionen.

Eine mögliche freisinnige Kandidatur für die grosse Kammer war in der Parteileitung seit Anfang Jahr diskutiert worden. Es sei aber immer klar gewesen, dass die FDP nicht um jeden Preis antreten werde, sagte Parteipräsidentin Monika Gessler. «Majorzwahlen sind Persönlichkeitswahlen, da braucht es die richtige Person.»

Kandidat deckt breites Spektrum ab

Diese wurde nun gefunden. Daran liessen die beiden Vizepräsidenten der FDP AR keinen Zweifel offen. «Nicht anzutreten, kann mit Matthias Tischhauser gar keine Option sein», sagte etwa Patrick Kessler. Zumal man einen Kandidaten habe, welcher interessiert sei, die Werte der Mehrheit der Ausserrhoder Bevölkerung im Nationalrat einzubringen. Es ergebe für ihn keinen Sinn, Personen – egal von welcher Partei - nach Bern zu entsenden, die eine Pol-Meinung vertreten würden oder einer Kleinstpartei mit drei Vertretern im Kantonsrat angehörten, sagte Kessler in Anspielung auf die beiden anderen Kandidierenden David Zuberbühler (SVP) und Claudia Frischknecht (Mitte AR).

Gar von einem «Glückstag» für die FDP und die Stimmberechtigten im Kanton sprach Marcel Walker, der zweite Vizepräsident. Matthias Tischhauser habe bei ihm einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. «Seine Fähigkeiten, sich mikroskopischen Details zuzuwenden, diese in einen Kontext zu stellen und dabei das grosse Ganze nicht aus den Augen zu verlieren, sind die beste Grundlage für überzeugende Sachpolitik», betonte Walker.

Ehrung der scheidenden Amtsträger

Andrea Caroni kandidiert erneut als Ständerat.

Andrea Caroni kandidiert erneut als Ständerat.

Bild: Anthony Anex / KEYSTONE

Solche möchte für weitere vier Jahre auch FDP-Ständerat Andrea Caroni betreiben. Seine Nomination war reine Formsache. Insbesondere in Kommissionen könne man als Parlamentarier einiges bewirken, sagte Caroni. Er blickt bereits mit Vorfreude auf das Jahr 2025, wenn Caroni wahrscheinlich Ständeratspräsident werden wird und die «Ausserrhoder Fahne hochhalten kann».

Nebst den eidgenössischen Wahlen vom 22. Oktober stand die Parolenfassung für die Abstimmungen vom 18. Juni auf der Traktandenliste der Delegiertenversammlung. Die FDP AR sagt klar Ja zum Klimagesetz und zur Umsetzung der OECD-Mindeststeuer. Auch das Covid-19-Gesetz wird diskussionslos unterstützt.

Im weiteren Verlauf des Abends wurden verschiedene Mandatsträger, darunter der abwesende Regierungsrat Paul Signer sowie freisinnige Kantonsratsmitglieder verabschiedet, die auf Ende Legislatur aufhören. Gewürdigt wurden zudem mehrere langjährige Ortsparteipräsidenten, die aufhören. Aus der Parteileitung scheidet Marcel Walker aus. Der scheidende Kantonsratspräsident Daniel Bühler ersetzt als Fraktionspräsident Patrick Kessler. Dieser bleibt allerdings in der Parteileitung.